Karl-Heinz Osmer


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Pflanzen-Steckbriefe

Wildbienen 18.03.2023


Hurra - seit 2011 habe ich wieder einen Garten!

Erfahrungen als Bio- Gärtner

1950er Jahre: Mein Opa hat in mir die Liebe zum Garten geweckt. Auf seinem Grundstück in Bremen- Kattenesch durfte ich Eier aus dem Nest holen und eine kleine Parzelle selbst bewirtschaften. Ich durfte auch bei der Ernte mithelfen und es galt die Parole: "Die schlechten ins Töpfchen, die guten ins Kröpfchen". Ich liebe es, Obst und Beeren vom Strauch zu essen. Opa hatte einen schweren Lehmboden, den er im Herbst sehr mühsam mit dem Spaten umgegraben hat. Der Winter sollte dann die "Frostgare" bringen. Aus heutiger (und biologischer) Sicht vollkommen unsinnig.

Hühner: Später gründete ich eine Familie und die Liebe zum Garten blieb. In Hinterhof einer Mietwohnung legte ich einen kleinen Fischteich an und beobachtete die Goldfische unter der Eisschicht im Winter. Später auf dem eigenen Grundstück hatten wir Hühner, die auf dem Komposthaufen scharren durften und Schwiegereltern, die im Urlaub die Hühner versorgten.

Bienen: Als die jungen Obstbäume blühten, waren plötzlich die Bienen verschwunden, der Ertrag war mäßig. Die Imker schafften ihre Bienenvölker gegen Bezahlung ins Alte Land an die Unterelbe zur Obstblüte. Nach der Obstblüte waren die Bienen wieder da. Also wurde ich Hobby- Imker, um Früchte ernten zu können. Doch die Bienen verhungerten, weil in den umliegenden Gärten und in der Landwirtschaft keine Ertragspflanzen vorkamen. Ich begann, Tuja- Hecken, zugepflasterte Einfahrten und Maisfelder zu hassen.

Lustig: Unsere Garage war Hühnerstall, Fahrrad- und Geräteschuppen, die lange Pkw- Zufahrt sinnlos. Also machte ich sie zum Hügelbeet und das Auto parkte davor. Eine Nachbarin brachte es auf den Punkt: "Da machst du Bio- Gemüse auf dem Hügelbeet und puffst deine Auspuffgase drüber." Ja, man macht Fehler. Gut, wenn jemand darauf hinweist. Vorwärts einparken war die Lösung.

Kompostverbot: Meine Scheidung in den 1990er Jahren und anschließender beruflicher Wechsel in die Region Rhein- Neckar brachten für mich Unruhe und viele Ortswechsel. In Birkenau / Odenwald hatte ich zwar eine Gartenecke, aber die (sonst sehr nette) Vermieterin hatte Angst vor Ratten und Mäusen und hat mir den Komposthaufen vergrault. Ohne Komposthaufen ist für mich ein Garten sinnlos. Wie lange muss man Fruchtbarkeit per Biotonne abtransportieren, bis der Garten zur Wüste wird?


Mein neuer Garten 2011

2011 fand ich eine Wohnung mit Terasse und großem Garten. Der Garten war seit mehr als 10 Jahren nicht gepflegt und hatte ein paar alte, verkrüppelte Obstbäume. Genau das Richtige für einen Gartenfreak wie mich. Im April zog ich ein mit ein paar Erd-, Him- und Stachelbeerpflanzen. Der unter Quecken verborgene Lehmboden war wegen Trockenheit betonhart und ich konnte nur mühsam ein paar Pflanzlöcher für meine Beeren ausheben. Und - oh Wunder - alle sind angewachsen. Die Stachelbeerbüsche, Nachfahren der Pflanzen meines Opas, brachten trotz Umpflanzung während der Blüte einen reichen Ertrag, während die Erdbeeren vollkommen versagten. Die zweimal tragenden Himbeeren brachten im Herbst einen Achtungserfolg. Gute Qualität ohne Maden, aber geringe Menge.

Kompost- Tomaten: Ab April räumte ich den Garten auf. Es musste so viel Pflanzen­material gelagert werden, dass an eine geordnete Kompostierung nicht zu denken war. Ich häufte eine längliche Kompostmiete unter dem Kirschbaum auf und bepflanzte sie mit Blumen, Kartoffeln und Tomaten. Die Kompost- Tomaten liefen den anderen Tomaten im Wachstum davon, bildeten aber nur wenig und sehr kleine Früchte. Ob es nun die Boden- oder die schlechten Lichtverhältnisse waren sei dahingestellt.

Der Kirschbaum brachte reiche Ernte, ich konnte gar nicht so viel pflücken und ein guter Anteil ging an die Vögel. Ebenso der Pflaumenbaum. Der Apfelbaum war übervoll und alles wurde zur gleichen Zeit reif. Auch hier war ich mit der Menge überfordert, mehr als zwei pro Tag kann ich nicht essen. Viele Äpfel verfaulten am Baum oder fielen ab und verfaulten unten. Mein noch kleiner Bekanntnkreis nahm mir kaum etwas ab. Später füllte der Walnussbaum zwei Bananenkartons. Die Menge teile ich mir mit einer Maus, deren Nagegeräusche aus den verschiedenen Ecken meiner Terasse kommt.


Garten-Tagebuch 2012

Es ist März. Wo früher der Bauer die Rösslein anspannte, sitzt er jetzt bei Stereo- Musik im Traktor, pflügt die Wegeseitenränder um und verschmutzt Wege und Straßen. Hier in der Umgebung ist schmieriger Lehmboden, bei Regen muss ich aufpassen, nicht auszurutschen. Der Hund darf erstmal nicht in die Wohnung, muss auf der Terasse die Pfoten trocknen. Bei Trockenheit staubt es, Dreck überall. Erinnert mich an Watt und Schlickboden, den ich noch nie leiden konnte. Es ist ein Unterschied, ob ich den Dreck im Urlaub ins Hotel trage oder wochenlang in meine eigene Wohnung.

Terra preta Im Internet stosse ich auf die schwarze, fruchbare Erde der erloschenen Amazonas- Kulturen. Zerkleinerte Holzkohle im Kompost soll das Geheimrezept sein. Ich kaufe 3 kg Buchen Holzkohle und mache meine ersten Versuche. Wie groß müssen die Stückchen sein? Vielleicht zu Holzkohle- Mehl zerrieben? Wie zerreibt man Holzkohle in vernünftigen Mengen?